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Namul-Kochkurs im Rahmen des VHS-Programms

Ji Hae Choi



Im September stand Bibimbap mit getrockneten Wildkräutern und Kimchi auf dem Kochplan. Zehn Teilnehmer kamen zusammen, um dieses traditionelle koreanische Gericht zuzubereiten und sich tiefer mit der koreanischen Kultur und Küche zu beschäftigen. Der Kurs war Teil des Programms der Volkshochschule Bielefeld und schnell ausgebucht.


Einige der Teilnehmer waren erst kürzlich in Korea, um dort Urlaub zu machen. Sie brachten frische Erfahrungen und Erzählungen aus Korea mit. Andere Teilnehmer hatten bislang überhaupt keinen Kontakt zum Land oder zur koreanischen Küche. Für sie war der Kochkurs die erste Berührung mit der koreanischen Kultur.


„Man muss sich an einige Geschmäcker hier zunächst gewöhnen. Einiges ist für uns Deutsche sehr unbekannt“, berichtete eine Teilnehmerin. Auch die Schärfe mancher Gerichte oder Soßen sei für einige Teilnehmer gewöhnungsbedürftig. In Korea wird das Bibimbap häufig mit Gochujang (koreanischer Chili-Paste) und Sesamöl verfeinert. Zudem wird viel Chilipulver in Gerichten wie Kimchi verwendet. „Die Menge an Chilipulver würde in einem deutschen Haushalt ja ewig reichen“, scherzte eine der Teilnehmerinnen.



Bibimbap-Zubereitung 


„Bibi-da“ ist der Infinitiv des Verbs „mischen“, und „bab“ bedeutet „gekochter Reis“. Daher sollte man alle Zutaten des Gerichts zunächst schön anordnen, aber dann mit der Soße und einem Spiegelei gut vermischen. 


Alle Zutaten des Bibimbap werden in einer Pfanne angebraten und gegart. Bei der Auswahl der Zutaten sind keine Grenzen gesetzt. Häufig verwendet man in Korea Wildkräuter, Möhren, Pilze, Zucchini sowie Spinat und Sojasprossen. Bei dem Spiegelei sollte darauf geachtet werden, dass das Eigelb noch recht flüssig bleibt, da es beim Mischen einen Teil der Soße bildet.


Die Besonderheit bei unserem Kochkurs war, dass wir zudem als Zutat Gondre (koreanische Disteln) und Chwi-Namul (koreanische Aster) verwendeten. Diese Kräuter gaben dem Bibimbap einen tiefen, aromatischen Geschmack. Der koreanische Distel und der Aster werden ebenfalls mit Sesamöl und Sojasoße gewürzt, gemischt und ein wenig klein geschnitten. Wie die anderen Zutaten auch, sollten diese Kräuter in einer Pfanne angebraten werden. Sie bilden das Herzstück dieses Kochkurses, da sie in Deutschland kaum Verwendung finden und extra von der Kochkursleitung mitgebracht werden. Mit diesen Kräutern lässt sich nicht nur ein hervorragendes Bibimbap zubereiten; es gibt auch zahlreiche Rezepte, bei denen sie verwendet werden können und die dem Essen ein ganz besonderes Erlebnis verleihen. Zudem sind die verwendeten Wildkräuter äußerst gesund, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, die wesentliche Vorteile für die Gesundheit bieten.


Für das Bibimbap eignen sich am besten Schüsseln zum Servieren. In ihnen bleiben auch beim ausgiebigen Mischen alle Zutaten im Gefäß und machen sich nicht auf dem Tisch selbstständig. Eine klare Empfehlung der Kochkurs-Leiterin sind schöne, tiefe Schüsseln, die auch optisch etwas hermachen. Denn das Auge isst bekanntlich mit.




Kimchi-Zubereitung mit Handgeschmack 


Für das selbstgemachte Kimchi wird der Kohl – am besten Chinakohl – zunächst mit Salz bestreut und so eingelegt. Dadurch wird dem Kohl das Wasser entzogen. Nach einiger Zeit wird der Kohl gewaschen und mit den Händen ausgedrückt, um weiteres Wasser zu entfernen. Wenn der Kohl nicht in genug Salz eingelegt wird, kommt es nicht zur Fermentation, sondern das Kimchi wird nur schlecht. Daher immer darauf achten, genügend Salz zu verwenden und den Kohl anschließend zu waschen. Das Kimchi wird nun mit Gewürzen und anderem Gemüse gemischt. Je nach Geschmack wird auch gerne Apfel hinzugefügt. In Korea ist es üblich, die Zutaten mit den Händen zu mischen. Das hat sogar einen Namen: Son-mat (Handgeschmack). „Das bedeutet, dass jeder Mensch mit seinen Händen einen individuellen Geschmack zum Essen hinzufügt. Dieser Handgeschmack ist bei uns sehr wichtig“, erklärte die Kochkurs-Leiterin.



Glückliche Teilnehmer 


Zum Schluss waren alle Teilnehmer begeistert von ihrer eigenen Kreation. Einvernehmlich erklärten sie: „Alles ist superlecker geworden, damit habe ich gar nicht gerechnet. Immerhin hatte ich keine Erfahrungen mit der koreanischen Küche. Aber die Kursleiterin hat jedes Detail genau erklärt und uns immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. So konnten wir alles sehr einfach umsetzen.“ Und nun noch das Ergebnis: ein gut durchgemischtes Bibimbap!




Weitere Kochkurse und Veranstaltungen von Namul.blog 


Die diesjährigen Kochkurse sind bereits voll besetzt, aber über die Website der VHS Bielefeld kann man sich unkompliziert auf die Warteliste setzen lassen.


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"Ein besonderer Dank geht an Nadja Fichtner, deren wertvolle Einsichten und Inhalte die Grundlage für diesen Beitrag bildeten, und auch für die Fotos."


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